Wer sind die Beliebtesten im Land?

Nun ist es wieder so weit. Zufriedene Gäste sind ab sofort bis zum Sommeranfang am 21. Juni 2023 aufgerufen, ihr beliebtestes Certified Business Hotel, Certifed Conference Hotel oder Certified Green Hotel zu wählen. Bei der Preisverleihung zum „12. Certified Star-Award“ werden dann im Juli die drei besten Häuser aus jeder Kategorie geehrt.

„Der Kreativität der Mitarbeitenden in den Hotels scheinen keine Grenzen gesetzt und wir sind wieder sehr gespannt, welche Ideen ihnen diesmal einfallen, um ihre Gäste zur Stimmabgabe zu motivieren“, erklärt Certified-Geschäftsführer Till Runte zum Auftakt der diesjährigen Abstimmungsphase für den „12. Certified Star-Award“. Denn Gäste, Tagungsteilnehmer, Stammkunden und Trainer können ihr Votum online für ihr Lieblingshaus abgeben oder vor Ort ihre Abstimmungskarte in die aufgestellten Boxen einwerfen. In immer mehr Hotels werden unter den einzelnen Abteilungen regelrechte Wettbewerbe initiiert, um festzustellen, wer die meisten Kundenstimmen „einfängt“.

„Angesichts von so viel Herzblut, das die Teams investieren, um den begehrten Titel für ihr Haus zu bekommen, würden wir gerne mehr Hotels auszeichnen“, so Till Runte. „Denn der Award ist nicht nur eine Auszeichnung für den Trophäenschrank, sondern vor allem ein Dankeschön der Gäste, das alle motiviert auf dem eingeschlagenen Weg weiterzugehen und nicht nachzulassen.“Nach Abschluss der Abstimmung am 21. Juni 2023 werden die meist zu Tausenden abgegebenen Stimmen akribisch ausgewertet.

Wer den „12. Certified Star-Award“ mit nach Hause nehmen darf, wird bei einer neu konzipierten Abendveranstaltung im Juli 2023 bekannt gegeben, wenn der Pokal und die gerahmte Urkunde an die Sieger überreicht werden.

Infos und Anmeldung zur Abstimmung unter www.certified.de/star-award

Im Gespräch mit Gerald Schölzel, Geschäftsleiter von Kloster Seeon – Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern, zu seinen Erfahrungen mit Certified und den derzeitigen Entwicklungen in der Tagungshotellerie

 

Sie sind seit Kurzem als Certified Conference Hotel mit dem Ergebnis „Exzellent“ zertifiziert. Warum haben Sie sich für eine Prüfung durch Certified entschieden?

Als hochspezialisiertes Tagungshaus haben wir mit dem Markennamen „Kloster Seeon – Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern“ einen sehr sperrigen Begriff. Manchen Tagungsgast kann dieser vielleicht sogar irritieren. Denn der Name „Kloster“ ruft ein Bild hervor, dass sie sich in einem sakralen, christlichen Umfeld wiederfinden oder plötzlich Mönche auftauchen könnten. Ebenso impliziert der Begriff „Bildungszentrum“ vielleicht, dass wir eine eigene Akademie haben und nur deren Mitglieder hier tagen dürfen. Dem ist natürlich nicht so. Durch meine frühere Tätigkeit für das ehemalige Lufthansa-Schulungszentrum, das zu einem Trainings- und Konferenzzentrum wurde, weiß ich um die Schwierigkeit, ein solches Produkt auf dem externen Markt zu platzieren. Denn die meisten dachten, dass dort nur Mitarbeitende der Airline geschult würden. Mit der Zertifizierung als Business- und Conference-Hotel hat die Vermarktung dann sehr gut funktioniert. In unserem Fall können wir nun über Certified dem B2B-Markt ganz klar kommunizieren, dass wir auch ein Tagungshotel und eben kein Kloster oder reines Bildungszentrum sind.

Wie haben Sie den Zertifizierungsprozess empfunden?

Dieser war – wie von uns erwartet – sehr akribisch von Till Runte und seinem Team vorbereitet. Es gab für uns Vieles im Vorfeld zu klären und auszufüllen. Das war nicht so einfach, aber davon sind wir auch ausgegangen. Denn wir wollten nicht einfach nur ein Label haben, das wir an unsere Tür hängen. Da gibt es genug andere, die das so machen. Vielmehr hatten wir die Erwartungshaltung, dass wir in Vorleistung treten und uns selbst vorab auf den Prüfstand stellen müssen. Nur so waren wir gut auf den Prüfer vorbereitet, der zu uns kam. Dieser hat dann, wie wir es uns auch gewünscht haben, alle unsere Angaben auf ihre Richtigkeit hin überprüft. Damit ist die Wertigkeit dieses Labels gegeben. Insbesondere die Vorbereitungsarbeit hat uns geholfen, ein paar Prozesse, Dienstleistungen und Ausstattungsmerkmale in unserem Haus zu überdenken. So haben wir beispielsweise entschieden, eine neue, moderne Schuhputzmaschine anzuschaffen, da unsere Tagungsgäste immer öfter als Bestandteil des Seminarprogramms den Rundweg um den Klostersee zum „walk to talk“ nutzen. Auf der anderen Seite haben wir uns aber bewusst gegen einen Room-Service entschieden, was eigentlich in der Business-Kategorie wichtig ist. Das möchten wir nicht, denn wir sind ein Conference-Hotel und wollen die Begegnung der Menschen in unserem Haus, in den Tagungsräumen und dem Restaurant fördern. Insgesamt hilft die Zertifizierung, uns noch einmal selbst zu hinterfragen und unser Angebot anzupassen.

Was hat Ihnen das Zertifikat nach den ersten Monaten an Mehrwert gebracht?

Der Mehrwert war tatsächlich schon in der Vorbereitung zur Zertifizierung auszumachen. Denn wir haben abteilungsübergreifend alle Kriterien mit den zuständigen Bereichen noch einmal diskutiert und wirklich kritisch hinterfragt. Dabei haben wir festgestellt, dass die sehr gut ausgearbeiteten Kriterien bei Certified, die aus der täglichen Praxis der Tagungshotellerie kommen, sehr gut mit dem übereinstimmen, was unseren Anspruch ausmacht. Deshalb hat es auch Spaß gemacht, herauszufinden, ob wir auf dem richtigen Weg sind und ob wir wirklich das umsetzen, was der Markt da draußen will.

Was unterscheidet Ihr Haus von anderen Tagungshotels?

Unser Haus ist zwischen Salzburg und München eingebettet. Dies ist eine wirtschaftlich gesunde Region, wo viel B2B- und Tagungsgeschäft generiert werden kann. Was uns sicher auszeichnet, ist die Lage auf einer Insel, in einem ehemaligen Kloster, das sich in einer wunderbaren, kulturell geprägten Naturlandschaft befindet. Darüber hinaus ist es aber auch ein Hotelprodukt, das nach ganz analytischen Kriterien durch Certified überprüft wurde. Somit zeigt Kloster Seeon die gelungene Symbiose von kultureller Historie und einem modernen Tagungsanspruch, den wir gewährleisten.

Sie haben ein breit gefächertes Angebot für Rahmenprogramme. Welchen Stellenwert nehmen heute Teambuilding-Angebote in der Tagungshotellerie ein?

In der Nach-Coronazeit mehr denn je. Früher ging es vor allem darum, ob in den Budgets Geld für Tagungen vorhanden ist. Doch nach zwei Jahren, in denen Menschen nicht mehr so richtig zusammenkommen konnten, hat sich die Einstellung verändert. Denn die Wirtschaft hat sich weiterentwickelt, neue Teams sind entstanden, die sich vielleicht nur virtuell kennen. Nun müssen diese lernen miteinander auszukommen und analog zu sprechen. Das klappt aber nicht von heute auf morgen, sondern sie müssen hingeführt werden. Dabei hilft ein Rahmenprogramm, ergänzend zu dem Seminar mit den rein fachlichen Inhalten. Dieser Teambuilding-Prozess kann die in den vergangenen Jahren entstandene Distanz auflösen und Menschen zusammenführen. Dafür gibt es momentan eine sehr hohe Nachfrage.

Sie sind Mitglied im Vorstand des degefest e.V., dem Verband der Kongress- und Seminarwirtschaft, für den Fachbereich Tagungshotellerie. Dort haben Sie einen intensiven Einblick in die Entwicklung der Branche. Wohin geht die Reise nach dem pandemiebedingten Stillstand?

Derzeit merken wir alle eine unglaublich hohe Nachfrage im Bereich Tagungen, die wir gar nicht in dem Umfang bedienen können. Denn die Firmen haben erkannt, dass die Mitarbeitenden und Führungskräfte in die Normalität zurückbegleitet werden müssen. Auffällig ist auch, dass die digitale Technik beibehalten wird. Jedoch ist die Nachfrage nach echten hybriden oder rein digitalen Formaten eher rückläufig. So wird ab und an ein Referent mit seinem Beitrag der Konferenz zugeschaltet, aber meist nur mit einem Statement, bei dem kein großer Diskussionsrahmen erwartet wird. Aber bei den Veranstaltungen, wo das „Netzwerken“ und die physische Präsenz eine Rolle spielt, wird möglichst vermieden, Teilnehmer hybrid zuzuschalten. Das verstärkte Augenmerk liegt – nach unserer Erfahrung – derzeit auf Tagungen mit Netzwerk-Charakter. Um es auf den Punkt zu bringen: Präsenz, Präsenz, Präsenz. Im Übrigen, gerne auch in Verbindung mit sehr gutem Essen. Denn die Leute haben wieder Freude daran, gemeinsam zu essen und zu trinken. Dabei lassen sich unkompliziert neue Kontakte knüpfen und das ist ja das Ziel unserer Branche: Wir bringen die Menschen zusammen.

Die Stimmen überzeugter Gäste sorgten beim „Certified Star-Award 2022“ für eine große Überraschung. So gewann das erst seit wenigen Monaten zertifizierte Best Western Premier Hotel Villa Stokkum mit Abstand die Kategorie „Certified Conference Hotel“. Neben der Urkunde und der Trophäe versprach Certified-Geschäftsführer Till Runte bei der Preisverleihung im vergangenen Dezember auch eine Spende über 500 Euro an eine charitative Organisation nach Wahl des Hauses, die nun an StrassenEngel e.V. Hanau überreicht wurde.

„Allen Erstplatzierten in den unterschiedlichen Kategorien beim ‚Certified Star-Award 2022‘ haben wir erstmals 500 Euro als Spende für einen guten Zweck angeboten“, erklärt Certified-Geschäftsführer Till Runte. „Wenn wir die Erfolge in unserer Branche feiern, sollten wir – meiner Meinung nach – nicht diejenigen vergessen, die unsere Hilfe brauchen. Daher möchten wir unsere ausgezeichneten Certified Hotels bei ihrem beeindruckenden charitativen Engagement unterstützen.“

Die Verbundenheit des Best Western Premier Hotel Villa Stokkum mit dem wohltätigen Verein, der sich für obdachlose und von Altersarmut betroffene Menschen einsetzt, jährt sich in Kürze. „Mit unserer Spende an StrassenEngel e.V. möchten mein Team und ich uns bedanken“, erklärt Achim Hunzinger, Direktor Best Western Premier Hotel Villa Stokkum. „Denn der Verein hat uns sofort seine Hilfe angeboten, als wir als eines der ersten Hotels im Rhein-Main-Gebiet aus dem Lock-down gekommen sind, um Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen. Seither ist für uns das Engagement der StrassenEngel e.V. ein Herzensanliegen geworden.“ Der Verein aus Hanau möchte Obdachlosen und Bedürftigen neue Chancen aufzeigen, vorhandene Ressourcen stärken und gemeinsam Lösungen finden, damit eine vollwertige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wieder möglich ist. „Mich bringt die Spende wieder ein kleines Stück näher an mein Ziel, ein Mehr-Generationen-Haus zu schaffen“, erklärt die Gründerin und Vorsitzende von StrassenEngel e.V. Sabine Assmann. „Das Projekt soll ermöglichen, dass beispielsweise Frauen mit Kindern, die meist schon einen Aufenthalt in einem Frauenhaus hinter sich haben, und ältere Menschen zusammenleben. Alle können sich dann im täglichen Leben unterstützen. Das ist mein großer Traum!“

Weitere Informationen zum Verein unter www.strassenengel.org

Überraschung, Applaus und strahlende Gesichter. Nach zwei Jahren im digitalen Format war der diesjährige „Certified Star-Award 2022“ in der Villa Stokkum zu Gast. Bei der Preisverleihung wurden neben bekannten Gesichtern der Branche auch „Shooting-Stars“ ausgezeichnet.

„Erstaunlich war für mich diesmal, dass sich vor allem vergleichsweise kleine Häuser – allein durch ihr Engagement beim ‚Stimmenfang‘ unter ihren Gästen – bei der Wahl zum beliebtesten Hotel durchsetzen konnten“, erklärt Certified-Geschäftsführer Till Runte bei der Siegerehrung im stilvoll dekorierten Barocksaal. So stellten sich 29 Hotels in verschiedenen Kategorien dem Votum von Gästen, Tagungsteilnehmern, Stammkunden und Trainern, die sowohl online als auch mit Karten in vor Ort aufgestellten Boxen für ihr Lieblingshaus abstimmen konnten. In der Zeit von Anfang September bis Mitte November wurden insgesamt 4364 Stimmen abgegeben, die akribisch ausgewertet wurden.

Die beliebtesten Hotels

Das Hotel René Bohn in Ludwigshafen gewann mit 26 Prozent der abgegebenen Stimmen in der Kategorie Certified Business Hotel als beliebtestes Haus bundesweit. Knapp dahinter folgte das Forsthaus Grüna auf dem zweiten Platz mit 24 Prozent vor dem Arthotel Heidelberg auf Platz drei mit 16 Prozent der Stimmen.

„Der Star Award ist jedes Jahr unser Highlight im Hotel. Wenn die Abstimmungsphase beginnt, sind wir immer ganz aufgeregt und sammeln im Team Ideen, wie wir die Gäste noch besser überzeugen können“, erzählt Hannes Alexander Gerung-Schaden, General Manager vom René Bohn Hotel. „Da entwickeln sich jeden Abend unter den Mitarbeitern richtige Wettbewerbe, wer die meisten Kärtchen gesammelt hat. Das macht Freude, weil alle dahinterstehen – auch unsere Tagungsgäste. So ist es jedes Jahr wieder eine schöne Herausforderung, die diesmal mit einer Auszeichnung belohnt wurde.“

Als Certified Conference Hotel konnte in diesem Jahr das Best Western Premier Hotel Villa Stokkum die meisten Stimmen auf sich vereinen, gefolgt vom Kloster Seeon Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern auf dem zweiten Platz und Schloss Hohenkammer auf Platz drei. „Ich bin sehr stolz auf mein Team. Es gibt viele Zertifizierungen am Markt, die eher leicht zu erhalten sind, aber die Ergebnisse bei Certified sind mit Engagement und Energie von vielen aus dem Team erkämpft“, findet Direktor Achim Hunzinger vom Hotel Villa Stokkum. „Dabei bekommt man den Spiegel vorgehalten. Das ist auch der entscheidende Grund, warum wir uns einer solchen Überprüfung stellen.“ Doch mit dem Gewinn des diesjährigen Star-Award für sein Haus fühlt sich der engagierte Hoteldirektor motiviert, den Weg weiterzugehen und resümiert: „Die neue Herausforderung für kommendes Jahr lautet: Wir sind schon das beliebteste Hotel, jetzt müssen wir nur noch das beste Haus werden.“

In der Kategorie Certified Green Hotel kam das Hotel am Badersee ganz oben auf das Siegertreppchen, vor dem Landgut Stober auf Platz zwei und dem drittplatzierten Bilderberg Bellevue Dresden. „Gerade in diesen Zeiten, in denen Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist eine solche Auszeichnung sicher eine wichtige Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein“, so Till Runte.

Die besten Hotels

Neben den beliebtesten Hotels werden beim „Certified Star-Award 2022“ auch die besten Häuser deutschlandweit und in den einzelnen Bundesländern gekürt. Das beste Certified Business Hotel ist das Maison Messmer Baden-Baden. Bestes Certified Conference Hotel ist erneut das Dorint Hotel in Oberursel. Ebenso verteidigt das Landgut Stober erfolgreich die Führung in der Kategorie Certified Green Hotel. „Das Dorint Oberursel ist wie die ‚große Schwester‘ für unser Dorint Bad Vilbel, denn wir sind operativ und administrativ recht eng verwoben. Daher kenne ich fast jeden #Hotelhelden aus dem Team und bin sehr stolz auf die tolle Leistung“, betont Sven Näser, Direktor des Dorint Parkhotel Frankfurt/Bad Vilbel. „Ich durfte stellvertretend für meine Kollegen die Auszeichnungen für das Maison Messmer Baden-Baden und das Dorint Hotel Frankfurt/Oberursel entgegennehmen. Da es auch noch zwei meiner persönlichen Lieblingshotels sind, war es eine große Ehre für mich, aber im nächsten Jahr möchte ich die Trophäe gerne selbst mit nach Hause, nach Bad Vilbel, nehmen.“

Als „Newcomer“ in der Runde sorgte Kloster Seeon für Aufsehen. Denn das Haus aus Süddeutschland überzeugte nicht nur als zweitbeliebtetes Certified Conference Hotel bundesweit, sondern auch als bestes Hotel Bayerns. „Meine ersten Gefühle sind Freude, Überraschung und Sprachlosigkeit, aber vor allem Stolz und Dankbarkeit. Denn wir sind ja noch nicht so lange dabei und waren gleich so erfolgreich“, erklärt Inge Ederer-Posch, stellvertretende Geschäftsleiterin von Kloster Seeon. „Wir finden es gut und richtig, dass es Certified gibt. Wir haben zum Beispiel die Tipps der Prüfer als sehr wertvoll empfunden. Einiges haben wir davon auch schon umgesetzt und damit unser Angebot verbessert.“

Das Ranking dieses Wettbewerbs ergibt sich aus den Ergebnissen der Prüfungen, die im regelmäßigen Turnus in den Hotels durchgeführt werden und zu einer Einordnung in die Kategorien GUT, SEHR GUT oder EXZELLENT führen. „Jeder Prüfer von uns ist sehr eigenständig und unterschiedlich. Ich möchte möglichst immer einen Konsens finden und erkläre auch, warum ich, wie urteile“, sagt Andreas Schmid, der in seinem Beruf den strategischen Einkauf bei der DZ Bank AG betreut und schon seit vielen Jahren für Certified prüft. „Mir ist dabei besonders wichtig, den beratenden Effekt mit einzubringen. Ich möchte sehen, was in einem Haus gut ist und wo – mit möglichst wenig Aufwand – aus der Sicht des Gastes ein viel besseres Ergebnis geschaffen werden kann. Für solche Hinweise sind die meisten Hoteliers dankbar.“

Bildunterschrift:

Beim 11. Certified Star-Award wurden die bundesweit besten und beliebtesten Hotels ausgezeichnet (v.l.): Till Runte (Geschäftsführer Certified), Sven Näser (Direktor Dorint Parkhotel Frankfurt/Bad Vilbel), Inge Ederer-Posch (stellvertretende Geschäftsleiterin von Kloster Seeon), Achim Hunzinger (Direktor Best Western Premier Hotel Villa Stokkum), Nina Dorothee Nutbohm (Hotel- und Projektbetreuung Certified), Hannes Alexander Gerung-Schaden (Direktor René Bohn Hotel). Bild: Certified/Fotostudio Roland Grün

Hinweis: Die Veröffentlichung des Fotos ist bei Namensnennung honorarfrei. Falls Sie das Foto in einer höheren Auflösung benötigen, kontaktieren Sie bitte Claudia Wingens unter der Tel: +49 (0) 173-9601427 oder unter presse@cwingens.de

Wer nachts in einem Hotel auf eine Frau trifft, die Schuhputzautomaten testet und sich ganz genau die Beleuchtung in Tagungsräumen ansieht, könnte es mit Annette Trautmann zu tun haben. „Wir wollen ja nicht ins Tagesgeschäft eingreifen“, erklärt die erfahrene Hotelprüferin, deshalb sei sie häufig auch nachts unterwegs. Für das unabhängige Prüfinstitut Certified reist sie durch ganz Deutschland, um herauszufinden, wo Geschäftsreisende optimal übernachten, arbeiten und tagen können. Rund 30 Hotels hat Annette Trautmann in den vergangenen acht Jahren geprüft – ohne erhobenen Zeigefinger, wie sie betont, sondern auf Augenhöhe. Eins ist dennoch durchgefallen.

Erst ein ausgiebiges Frühstück genießen und dann den Wellness-Bereich des Hotels auskosten? Was für Privatreisende optimal sein mag, ist für Geschäftsreisende nicht entscheidend. Denn sie haben andere Bedürfnisse, wie Annette Trautmann weiß: Gibt es um 22.30 Uhr noch etwas zu essen, wenn man nach einem langen Arbeitstag ins Hotel kommt? Und ist genügend Platz, um im Hotelzimmer zu arbeiten? Das sind nur zwei von bis zu 125 Kriterien, die auf der Checkliste der Hotelprüferin stehen. „Wir sind mindestens einen Tag lang mit einer Prüfung beschäftigt“, berichtet Trautmann. Dabei ist sie nicht verdeckt unterwegs, sondern angemeldet und kennt ihren Ansprechpartner schon vom Telefon. „Vor Ort starten wir mit seiner Selbsteinschätzung und gehen gemeinsam das Hotel durch“, erklärt die Hotelprüferin. Dieser Rundgang sei kein reines Abhaken von Kriterien, sondern ein Gespräch mit praktischen Tipps. Dabei kommt Hotels zugute, dass die Prüfer langjährige Erfahrungen in der Branche und schon viele Hotels erlebt haben.

„Wir sind alle Praktiker“, sagt Annette Trautmann über sich und die 14 weiteren Hotelprüfer von Certified. Annette Trautmann ist seit über 20 Jahren Travel- und Mobilitymanagerin beim Technologiekonzern ZF. Das Travel Management legt die Regeln fest, in deren Rahmen Geschäftsreisen bei dem Konzern mit über 150.000 Mitarbeitern stattfinden sollen. Also weiß sie aus erster Hand, was zu beachten ist. Manchmal sind das scheinbar selbstverständliche Dinge wie eine korrekte Rechnungsstellung, wie sie erklärt. Eine Hotelprüfung habe sie bislang nach einigen Diskussionen abgebrochen, weil der Hotelier die nötigen Nachweise nicht lieferte. „Wenn jemand ein Kriterium nicht erfüllt hat, ist daran nicht zu rütteln“, hält Trautmann fest. Dabei ist selbstverständlich, dass sie – wie alle anderen Prüfer auch – stets neutral und unabhängig agiert. Schließlich soll das Zertifikat ein Wegweiser sein für Geschäftsreisende, die sich auf optimale Bedingungen verlassen.

Eines der wichtigsten Kriterien bei einer Hotelübernachtung: guter Schlaf. Nach anstrengenden Arbeitstagen sei entscheidend, dass man sich im Hotelzimmer wohlfühlen könne. „Ich kenne Kollegen, die sich ein Hotelbett gekauft haben, nachdem sie eine richtig gute Nacht hatten“, erzählt Trautmann. Für Geschäftsreisen müsse aber auch die Arbeitsumgebung stimmen: „Während sich ein Tourist keine Gedanken machen würde, wenn er das örtliche WLAN nutzt, muss ein Entwickler auch an die sensiblen Daten denken, die er auf seinem Laptop hat“, erklärt Trautmann. Gerade bei solchen Themen könne sie während einer Prüfung sensibilisieren.

Die meisten Hotels würden die Prüfung als Chance sehen, sich weiterzuentwickeln – und ihren Mehrwert anschließend zu kommunizieren. „Es wird immer wichtiger, sich abzuheben aus der Masse der Standardhotels“, sagt die Hotelprüferin. Das gelinge auch mit Kommunikation. Schließlich schauen viele Menschen inzwischen erst online, bevor sie sich für ein Hotel entscheiden. Geschäftsreisende seien eine wichtige Zielgruppe für Hotels, schließlich sorgen sie für eine ständige Belegung auch außerhalb einer Saison. Laut des Verbands Deutsches Reisemanagement gab es vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 über 195,4 Millionen Geschäftsreisen in Deutschland.

Jenseits von Standards sind es häufig Kleinigkeiten, mit denen man die Hotelprüferin begeistern kann. „Für mich macht ein Hotel besonders, wenn ich merke, da macht sich jemand Gedanken“, sagt Annette Trautmann. Eines ihrer Lieblingshotels in Passau habe beispielsweise eine Bibliothek und im ganzen Gebäude verstreut Leseecken eingerichtet. Dabei sei auch für den Fall gesorgt, dass jemand seine Lesebrille vergessen hat: Mehrere Modelle mit unterschiedlichen Sehstärken liegen bereit. Das sei nur ein Beispiel von vielen, das kaum Budget verlange und Gäste langfristig beeindrucken könne. „Es geht nicht immer um die Hardware“, betont Trautmann. Entscheidend seien auch die Menschen: „Das Personal sollte dem Gast das Gefühl geben, willkommen zu sein.“

Allerdings beobachtet auch die Hotelprüferin, dass zunehmend Mitarbeiter in der gesamten Reisebranche fehlen: „Hoteliers berichten mir, dass sie ihr Haus nur noch zu 70 Prozent auslasten können.“ Inzwischen sei es auch keine Ausnahme mehr, dass der Obstsalat beim Frühstück fehlt, das Restaurant abends wegen eines Krankheitsfalls geschlossen bleibt oder man an der Rezeption 30 Minuten lang warten muss. „Da spürt man auch als Gast den Fachkräftemangel.“ Dennoch werde in Hotels großartige Arbeit geleistet, gerade in den vergangenen Jahren angesichts Covid.

Aus einem exotischen Wunsch wird eine gesellschaftliche Forderung: Nachhaltigkeit wird für Hotels immer wichtiger, wie Till Runte beobachtet. Er zertifiziert seit über 10 Jahren Hotels, mittlerweile mit seinem unabhängigen Prüfinstitut, für Geschäftsreisende und benennt im Interview Chancen dieses Wandels. Dafür müssten Hoteliers nicht unbedingt viel Geld investieren.

Herr Runte, wie wurden Hotels und deren Zertifizierung zum Mittelpunkt Ihrer Arbeit?

Ich habe als Leiter einer Kongress- und Marketingagentur in Berlin viel mit Hotels und Veranstaltungen zu tun gehabt und mich etwa bei Meeting Professionals International (MPI) oder Veranstaltungsplaner.de eingebracht. Im Jahr 2010 wollte der Verband Deutsches Reisemanagement VDR seine Hotelzertifizierung ausgliedern und ich erhielt mit Kurt Schüller den Zuschlag. Im Mai 2011 gründeten wir Certified – damals noch unter dem Namen BTME Certified für Business Travel Meetings und Events. Nach drei Jahren habe ich als alleiniger Gesellschafter übernommen, dann gab es auch den neuen Namen Certified Das Kundenzertifikat.

Wie hat sich das Konzept seit der Gründung gewandelt?

Den Grundstein legte der VDR auf Anfrage der Mitglieder mit einem neu entwickelten Kriterienkatalog. Neben den Sternen sollte es eine neue verlässliche Qualität geben. Wir fingen mit der Business Hotelzertifizierung an und erweiterten die Segmente und Bereiche stetig weiter. Genauso wie unsere Kriterienkataloge. Zurzeit bieten wir sieben erstklassige Qualitätszertifikate, aus der Praxis für die Praxis, in den Bereichen Hotel, Nachhaltigkeit, Serviced Apartment und Event Locations. Weitere Qualitätszertifikate werden hinzukommen, wir entwickeln uns stets weiter und prüfen neue Bereiche.

Wie werden Hotels geprüft?

Die Prüfung fängt mit einer gründlichen Vorbereitung der Hotels an, welche durch unser Projektteam unterstützt wird. Das Hotel erhält den Prüfkatalog, nimmt eine Selbsteinschätzung vor und reicht alle benötigten Nachweise bei uns ein. Ist die Vorbereitung abgeschlossen wird ein Prüfer zugewiesen und die Prüfung findet, je nach Umfang, 1-2-tägig vor Ort statt. Unsere Prüfer sind Praktiker, die als Traveloder Eventmanager in den Firmen wissen, worauf es wirklich ankommt. Am Tag der Prüfung begeht der Prüfer mit dem Verantwortlichen des Hauses alle relevanten Hotelbereiche ab und füllt den Prüfkatalog aus. Der Prüfer geht auf diesem Rundgang gerne auf Besonderheiten ein, fragt aktiv nach und prüft die Gegebenheiten. Diese gründliche Begehung endet in einem Tagungsraum, in welchem die noch offenen Punkte aus dem Prüfkatalog bearbeitet werden, Dokumente gesichtet und Fragen besprochen werden. Unsere Prüfer agieren unabhängig, objektiv und transparent, so dass am Ende des Tages das Ergebnis bereits feststeht. Hat das Hotel die Prüfung bestanden so wird anhand der erreichten Punktzahl das Ergebnis „Gut“, „Sehr Gut“ oder „Exzellent“ verkündet.

Und was sind die Kriterien?

Wir haben verschiedene Siegel und entsprechende Kriterien. Angefangen haben wir mit den Siegeln Certified Business Hotel und Certified Conference Hotel. Beim Businesshotel geht es um Geschäftsreisende und beim Konferenzhotel um Anforderungen im Tagungsbereich. Unser anerkanntes Zertifikat für die Nachhaltigkeit, das Certified Green Hotel, stützt sich auf drei Säulen der Ökologie, Ökonomie und die sozialen Aspekte. Am Anfang ging es besonders um Mülltrennung, energetische Sanierung oder die Vermeidung von Kleinverpackungen. Doch nun geht es verstärkt auch um soziale Aspekte wie faire Entlohnung und Wertschätzung. Das sind Themen, die jetzt auch beim Fachkräftemangel entscheidender werden.

Damals war Nachhaltigkeit noch kein so großes Thema, oder?

Ja, es gab teilweise sehr zarte Anfänge. Manche haben eine grüne Meeting-Pauschale eingeführt und dann einen grünen Apfel auf den Tisch gelegt. Das war’s, sonst blieb alles gleich. Das hat sich in den letzten Jahren enorm gewandelt und weiterentwickelt. In sehr vielen Hotels hat ein großes Umdenken stattgefunden welches durch unsere Zertifizierung sichtbar gemacht wird. Mittlerweile geben große Institutionen und Firmen das Thema Nachhaltigkeit als Vorgabe an die Hotels und fordern eine anerkannte Zertifizierung zum Nachweis. Hier kommen wir ins Spiel und unterstützen die Hotels auf diesem Weg bis hin zur erfolgreichen Zertifizierung. Der größte Mehrwert unserer Arbeit ist die dadurch entstehende positive Auswirkung auf die Umwelt.

Wie werden die Kriterien angepasst?

Hauptsächlich ziehen wir unsere Erkenntnisse aus dem Expertenwissen unserer Prüfenden, die aus verschiedenen Branchen kommen. Wir haben welche aus dem Automobil-Bereich, Banken und Versicherungen, aber auch Pharma, Beratungsunternehmen und die öffentliche Hand sind vertreten. Da spiegelt sich eine ganze Bandbreite von Anforderungen wider. Wir sammeln dann Fragen, diskutieren und überarbeiten den Kriterien-Katalog. Bei anderen Prüfverfahren mag es sein, dass immer der gleiche Prüfer immer das gleiche abfragt. Aber wir haben immer neue Aspekte, wenn wir alle drei Jahre vor Ort sind. Eine Sache war zum Beispiel, dass wir eingeführt haben, dass Matratzen einen Milbenschutz bekommen sollen – dem ist auch die Dehoga gefolgt, inzwischen ist das eigentlich überall Standard.

Ist es nicht gerade als Hotel schwierig, sich ständig zu wandeln?

Bei der Prüfung zeigen wir den Hoteliers auf, was ein Kunde sich heute wünscht. Je mehr man davon erfüllt, desto besser. Das zeigt sich auch am Ergebnis, bei dem wir zwischen gut, sehr gut und exzellent unterscheiden. Man besteht die Prüfung aber auch, ohne alles zu erfüllen: 15 bis 25 Prozent der Kriterien sind ein Muss.

Brauchen Verbesserungen immer ein großes Budget?

Manchmal braucht es nur ein Umdenken. Ein Beispiel aus dem Conference Bereich ist, dass für Rückfragen zwei Ansprechpartner genannt werden, damit die Eventmanager sicher jemanden erreichen. Bei Nachhaltigkeit hat es oft mit der Einstellung zu tun und der Kommunikation: Man kann ganz charmant und mit wenig Aufwand in einer Speisekarte erklären, woher die Produkte kommen, und damit beim Gast ein Bewusstsein dafür schaffen.

Können Hotels bei dem ständigen Gästewechsel überhaupt nachhaltig sein?

Viele Hotels verzeichnen 1,8 Nächte pro Gast, das bedeutet einen hohen Wasch- und Reinigungsaufwand. Es ist ein Trend, der nach der Pandemie geblieben ist, dass viele Hotels nur noch auf besonderen Wunsch der Gäste täglich reinigen. Ein Aspekt von Nachhaltigkeit ist auch, dass Kosten gespart werden: Es braucht weniger Personal und Reinigungsmittel. Wichtig ist, einen offenen und selbstkritischen Blick auf die eigene Situation zu werfen. Da geht es auch um Fragen, die sich viele Privathaushalte stellen: Welches veraltete Gerät sollte ausgetauscht werden, woher bekomme ich meine Lebensmittel und brauche ich wirklich die Erdbeeren im Winter? In der Energiekrise denken viele an Einsparungen, aber wie nachhaltig sind die Bemühungen? Auch der Gesetzgeber sagt inzwischen, dass wir aktiv werden müssen für den Klimaschutz. Unternehmen müssen etwa im Rahmen der sogenannten EU-Berichtspflicht verstärkt darauf achten, wo sie CO2 produzieren und das hat Auswirkungen auf das Reisen. Das galt ursprünglich nur für größere Unternehmen, wurde aber auf den Mittelstand übertragen und wird auf die gesamte Wirtschaft ausstrahlen. Die öffentliche Hand hat zum Beispiel beschlossen, dass für Behörden ab 2024 nur noch Hotels empfohlen werden, die über ein grünes Zertifikat verfügen. Es steigt der Druck, sich zertifizieren zu lassen. Wir verzeichnen eine steigende Nachfrage.

Sie haben sich mit Certified auf Geschäftsreisen spezialisiert – sind die angesichts zunehmenden
Homeoffice noch gefragt?

Der digitale Kontakt per Teams oder Zoom ist eine zusätzliche Chance und gewisse Termine werden sicherlich online weiter durchgeführt. Aber der Wunsch nach Nähe und persönlichem Austausch ist da, deshalb sind Veranstaltungen gerne wieder in Präsenz angenommen worden. Mit Sicherheit wird durch das gestiegene Preisniveau die Sensibilität steigen, ob eine Reise notwendig ist. Doch dann gibt es einen Nachholeffekt, den gab es auch nach den Corona-Einschränkungen. Und auf der anderen Seite gibt es mehr Menschen, die im Homeoffice von unterwegs arbeiten können. Meine Empfehlung wäre für größere Hotels, einige Zimmer mit größerem Arbeitsbereich anzubieten, gut ausgestattet mit bequemen Schreibtischstuhl, gut zugänglichen freien Steckdosen und ausreichender Beleuchtung. Das kann man auch aktiv vermarkten.

Kann Certified auch für Privatkunden ein Wegweiser sein?

Selbstverständlich, bei vielen unserer Kriterien geht es um Qualität und Ausstattung, was auch für Privatreisende relevant ist. Ich möchte gut und sauber schlafen können und es sollte hygienisch einwandfrei sein. Das Thema der Nachhaltigkeit hat das Buchungs-und Reiseverhalten auch von Privatreisenden verändert. Es wird ganz genau hingeschaut, inwieweit das Hotel sich engagiert und was es umsetzt und anbietet. Wir blicken dafür auch hinter die Kulissen. Können Sie selbst noch unbeschwert in Hotels übernachten? Man guckt schon anders und ist aufmerksamer. Aber ich bin immer positiv gestimmt, denn ich liebe diese Branche. Auch wenn das Fachkräftemangel ein großes Thema ist, durch eine freundliche Atmosphäre im Hotel kann so viel aufgefangen werden. Um gezielt aus der Praxis zu berichten: positiv überrascht wurde ich im Rahmen unseres während der Pandemie entwickelten Hygienetests. Da haben wir gezielt geschaut, wie die Keimbelastung ist und überwiegend sehr niedrige Verschmutzungsgrade vorgefunden. Natürlich gibt es auch Herausforderungen, diese sehe ich gezielt in der Küche, da gibt es einige kritische Oberflächen wie Griffe und Schalter. Da macht es mir Sorgen, dass zunehmend das Fachpersonal fehlt.

Es gibt diverse Zertifikate, was unterscheidet Certified von anderen?

Wir verfügen über 10 Jahre fundierte Facherfahrung. Als einziges Prüfinstitut bieten wir die Kombination von Nachhaltigkeit & Business & Conference an, was den Hotels zu einer noch besseren Positionierung verhilft. Durch unsere anerkannten Zertifikate verleihen wir den Hotels bessere Sichtbarkeit. Wir denken vom Kunden, Gast und Verbraucher her. Unser ausgereiftes Prüfsystem spiegelt dem Hotel immer die Ist-Situation wider und gibt die Möglichkeit und den Anreiz sich stetig zu verbessern. Wir haben eine starke Community, in der man miteinander voneinander lernen kann. Attraktives Marketing und starke Partnerkooperationen runden unser Angebot ab. Ein Highlight ist der jährliche Certified Star-Award welcher den Hotels eine gelungene Plattform zur Präsentation bietet. Denn unser Zertifikat ist auch ein Anlass, die eigene geprüfte Qualität in die Welt zu tragen.

Zur Person:

Till Runte ist Jahrgang 1966 und hat Betriebswirtschaftslehre in Berlin studiert. 2001 übernahm er eine Kongress- und Marketingagentur in Berlin und leitete sie zehn Jahre lang. Im Rahmen dieser Tätigkeit hatte er viel mit Hotels und Veranstaltungsorganisation zu tun und wurde Mitglied verschiedener Verbände. Nach der Rückkehr in seine Heimat Rheinland-Pfalz beschäftigt er sich seit 2011 mit der Certified Hotelzertifizierung und übernahm 2020 alle Rechte vom VDR. Certified Das Kundenzertifikat GmbH & Co. KG hat knapp 200 Hotels zertifiziert.

Im September beginnt die jährliche Abstimmungsphase in vielen Certified Hotels. Sie wollen zum beliebtesten Certified Business, Certified Conference oder Certified Green Hotel gewählt werden. Bis zum 15. November haben Gäste, Tagungsteilnehmer, Stammkunden und Trainer Zeit, ihre Stimme für ihren Favoriten abzugeben.

„Ein Certified Hotel zeichnet sich durch eine hohe Ausstattungs- und Servicequalität aus“, betont Geschäftsführer Till Runte. „Durch regelmäßige Prüfungen von fachlich versierten Travel- und Eventmanagern nach objektiven, aber segmentspezifischen Kriterien beweisen die mit Urkunde und Siegel ausgezeichneten Hotels, dass sie sich besonders auf die Kundenwünsche einstellen.“

Nun sollen aber auch die Hauptpersonen einbezogen werden, nämlich die Buchenden und Gäste der Hotels. Sie können mit ihrer Stimme dem Hotel einen Platz auf dem Siegertreppchen sichern und zur begehrten Trophäe „Certified Star-Award 2022“ verhelfen.
Die Abstimmung ist online bis zum 15.11.2022 möglich: HIER KLICKEN.

Über Certified

Das 2011 gegründete Prüfinstitut widmet sich der Zertifizierung von Hotels, Apartmenthäusern und Locations. Alle ausgezeichneten und aufgenommenen Häuser haben eine intensive Prüfung absolviert, die von erfahrenen Travel- oder Eventmanagern abgenommen wurde. Alle drei Jahre erfolgt eine erneute Beurteilung vor Ort, in den dazwischenliegenden Jahren ein digitales Überwachungsaudit. Für den Business-Bereich gibt es die Siegel Certified Business Hotel und Certified Serviced Apartment (für Langzeitaufenthalte), für den Veranstaltungsbereich Certified Conference Hotel und Certified Event Location und im Bereich Nachhaltigkeit das Siegel Certified Green Hotel. Certified ist Mitglied bei GSTC und Unterstützer der Gemeinwohl Ökonomie.

CERTIFIED Star-Award 2021 verliehen

Kunden, Gäste und Trainer konnten 10 Wochen lang von September bis Mitte November für ihr Lieblingshotel abstimmen. Die Gewinner wurden in einer digitalen Preisverleihung bekanntgegeben.

Das beliebteste Certified Business Hotel ist das Hotel René Bohn in Ludwigshafen. Es verweist das Hotel Esplanade in Dortmund auf Platz zwei und das Vila Vita Rosenpark in Marburg auf Platz drei.

Als Certified Conference Hotel konnte das Atrium Hotel in Mainz die meisten Stimmen auf sich vereinen, gefolgt vom Panoramahotel Waldenburg (Platz 2) und centrovital Berlin (Platz 3).

In der Gunst ganz oben in der Kategorie Certified Green Hotel steht das Bilderberg Bellevue Dresden. Es erhält den ersten Platz vor dem Anders Hotel Walsrode und dem Hotel am Badersee.

„Beliebt zu sein und von seinen Kunden ein positives Votum zu erhalten, ist eine wichtige Bestätigung, mit seinem Angebot und seinen Serviceleistungen am Puls der Zeit zu sein!“, beglückwünscht Certified Geschäftsführer Till Runte die Preisträger.

Neben den beliebtesten Hotels küren wir aber auch die besten Häuser. Denn alle Häuser werden spätestens alle drei Jahre durch einen Prüfer bewertet und erhalten dann auch eine Beurteilung. Die Prüfergebnisse werden in die Stufen GUT, SEHR GUT oder EXZELLENT eingeordnet.

In diesem Jahr führen nur exzellente Häuser die Qualitätsbewertung in Deutschland an:

Das beste Certified Business Hotel ist der Romantische Winkel in Bad Sachsa. Bestes Certified Conference Hotel ist das Dorint Hotel in Oberursel. Das Landgut Stober verteidigt erfolgreich die Führung in der Kategorie Certified Green Hotel.

Sonderpreise gab es in fünf Bereichen:

Das Businesshotel René Bohn erzielte mit seinem Videoclip zum Restart im Frühjahr die meisten Klicks und Likes. Das Team gewinnt den Preis für den erfolgreichsten Beitrag zur Social Media Aktion #certifiedhotelsgorestart.

Eine Fachjury bewertete Einreichungen zu vier Themen. Das Schloss Hohenkammer überzeugte mit seinen Maßnahmen, die Mitarbeitenden während der Pandemie zu halten und neue Teammitglieder zu gewinnen.

Das Hotel am Badersee beeindruckte mit seinen kreativen Meetingräumen. In die Gestaltung wurden nachhaltige Materialien einbezogen, eigens angefertigt und die schöne Umgebung des Badersees zum Thema gemacht.

Das Atrium Hotel in Mainz erhält die Auszeichnung für sein leistungsstarkes Streaming Studio, welches in enger Kooperation mit dem Technikpartner media4rent aus Bingen konfiguriert wurde und je nach Anforderung professionell erfolgreich umgesetzt wird.

Für seine kreative Umgestaltung der Lobby unter Einbindung der Mitarbeiter während Corona erhält das centrovital Berlin den Sonderpreis der Jury im Bereich Umbau und Renovierung.

Die Fachjury, zu der unter anderem Annette Rompel, Chefredakteurin Working@Office, Nicole Stigler, Chair(wo)man der International Management Assistants und Thomas Scholz, Chefredakteur der Fachzeitschrift MEP, gehörten, zeigte sich von der Vielfältigkeit der eingereichten Beiträge beeindruckt. Viele Häuser hätten die Pandemie genutzt, um technisch aufzurüsten oder Umbauten und Renovierungen durchzuführen. Nun steht vor allem die Bewältigung des Fachkräftemangels an, denn allerorten fehlen versierte Servicekräfte. Aber ein gutes Betriebsklima und die persönliche Wertschätzung sind essenzielle Pluspunkte, wie die erfolgreichen Konzepte einiger Certified Hotels zeigen, die ihren Personalstamm halten oder sogar ausbauen konnten.

Hygiene im Hotel – welcome im „new normal“

75 Hygiene Checks – ein Erfahrungsbericht

Vor Corona war Sauberkeit im Hotel nicht im besonderen Fokus von Travel Managern. Auf der Skala von relevanten Faktoren bei der Hotelauswahl rangierte dieses Thema ganz weit unten. Unterhält man sich jedoch mit Hotelgästen und Geschäftsreisenden, hört man regelmäßig folgende Vorbehalte:

  • Ich bade nie im Hotel und wenn, dann habe ich Scheuermilch und Sagrotan dabei und reinige die Wanne erstmal gründlich selbst
  • Toilettenbrillen, -deckel und WC-Bürsten sind Keimschleudern
  • Aus einem Glas im Hotelzimmer würde ich nie trinken, wer weiß mit welchem Lappen das gereinigt wurde
  • Teppiche in Hotelzimmern sind meistens widerlich, die betrete ich nie barfuß
  • Telefonhörer, Lichtschalter und Fernbedienungen gehören zu den ekeligen Dingen, ob die regelmäßig gereinigt werden?

Selbst Hoteldirektoren reihen sich bei solchen Aussagen und Vorbehalten ein!

Aber ist es denn so schlimm um die Reinlichkeit in Hotelzimmern bestellt? Bereits 75 Mal hat Certified in Hotels einen unangekündigten Hygiene Check durchgeführt. Dabei werden 55 Wischproben an besonders häufig angefassten Stellen genommen, aber auch Bereiche wie Personalumkleiden, Lager- und Kühlräume für Lebensmittel sowie Küchen untersucht.

Bei dem verwendeten Testverfahren stehen die Messergebnisse schon nach 10 Sekunden fest – je höher der Wert im Display des Auswertungsgerätes, desto höher ist der Verschmutzungsgrad. Ein angefeuchtetes steriles Q-Tip wird über den Testbereich gestrichen und kommt danach in eine Reagenzflüssigkeit. Dabei werden Keime, Bakterien und Verunreinigungen in Eiweiß aufgespalten und eine Lichtmessung liefert dann den entsprechenden Messwert.

Kritische, also hohe Werte gab es rund um den Abfluss von Duschen und Badewannen, an Fernbedienungen und Armlehnen der Schreibtischstühle.

Im öffentlichen Bereich sind Empfangstresen, Oberflächen der Restauranttische bzw. der Tischsets, Stuhllehnen und Salz- und Pfefferstreuer kritisch. Auch an den Kofferwagen werden regelmäßig hohe Werte festgestellt. Die öffentlichen Toiletten geben wiederum keinen Anlass zur Klage, hier werden nur selten hohe Werte erreicht.

Außen hui innen pfui

Anders beim Blick hinter die Kulissen, also in Bereiche zu denen ein Gast normalerweise keinen Zutritt erhält. Personalumkleiden, -sanitärräume und Mitarbeiterkantinen sind oft im Kellergeschoss untergebracht und selten in optisch ansprechendem Zustand. Häufig wird ausrangiertes Mobiliar zur Verfügung gestellt, oft fehlen Waschbecken oder man sieht zersprungene Kacheln. Türgriffe, Lichtschalter und Handläufe starren mitunter vor Dreck, hier sind hohe Messwerte keine Seltenheit.

Auch in den Hotelküchen gibt es kritische Bereiche: Mikrowellengriff, Herdschalter, Türgriffe von Kühlzellen, Griffe von Servierwagen, Regalböden – hier sind regelmäßig hohe Ergebnisse zu verzeichnen.

Je nachdem, wie gut die Ergebnisse bei der unangemeldeten Probennahme ausfallen, erhält das Haus einen Wiederholungsbesuch nach drei, sechs oder zwölf Monaten.

Natürlich ist der Vertreter von Certified am Besuchstag kein willkommener Gast! Meistens passt es gerade nicht und der Küchenchef ist im Urlaub, die Hausdame krank, der Direktor nicht im Haus… Dennoch werden die Ergebnisse durch das Hotelpersonal ernst genommen und durch die Möglichkeit, kritische Stellen exemplarisch zu reinigen und mit einer erneuten Messung den Vorher-Nachher-Effekt zu erkennen, wurde schon einige Male ein positiver Aha-Moment bewirkt:

  • Frische Lappen oder Schwämme müssen benutzt werden
  • Die Reinigungsintervalle müssen verkürzt werden
  • Desinfektionsmittel müssen zunächst einwirken
  • Erst reinigen, dann desinfizieren

In der Küche gibt es einen besonderen Kniff: die Köche verwenden meistens ein Kochhandtuch (Touchon), welches an der Schürze befestigt ist. Damit wischen sie sich die Finger ab, verwenden es als Topflappen oder trockenen auch mal eine Arbeitsfläche. Unsere Messungen haben ergeben, dass diese Touchons wahre Keimschleudern sein können, ein gereinigter Mikrowellengriff mit Ausgangswert 317 wies nach einmaliger Benutzung dann einen Wert von 13.628 auf. Die tolerierbare Obergrenze liegt bei 10.000. Fazit: Küchenhandtücher müssen stündlich gewechselt werden oder durch Papiertücher ersetzt werden.

Schon bei Wiederholungsbesuchen (nach 3 oder 6 Monaten) konnten Verbesserungen beobachtet werden. Die Personalbereiche wirkten insgesamt ordentlicher und sauberer, offensichtlich haben sich die Reinigungszyklen nach unseren Besuchen verbessert.

Aber einen Wermuthstropfen gibt es: Die zu intensive Verwendung von Desinfektionsmitteln hat Schäden an Material und Mobiliar hinterlassen. Die Mittel sind offenbar zu scharf, wurden eventuell nicht richtig dosiert oder sind schlichtweg zu oft angewandt worden. Nun müssen teilweise Griffe und Tischoberflächen erneuert werden, Lacke und Versiegelungen neu aufgetragen werden. Die pandemiebedingte Zunahme in der Verwendung von Desinfektionsmitteln wird von ärztlicher Sicht durchaus kritisch gesehen: wer weiß, welche Folgeschäden auch gesundheitlicher Art ausgelöst werden? Von der Zunahme von Allergien hin zu Atemwegserkrankungen beim Reinigungspersonal.

Reinigen ist das A und O – nicht Desinfizieren!

Es geht, so der Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen, Dr. Thomas Menn aus Berlin, nicht darum, eine klinisch reine Umgebung im Hotel zu schaffen. Das ist zwar wichtig für Labore, im Operationssaal oder bei der Lebensmittelerzeugung. Aber im normalen Alltag ist es wichtig, einer gewissen Keimzahl ausgesetzt zu sein, damit sich das Immunsystem aufbaut und stärkt! Immer und überall mit Desinfektionstüchern zu hantieren sei deshalb absolut übertrieben. Lieber regelmäßig die Hände waschen und eine Husten- und Niesetikette einhalten – darauf setzt Dr. Menn.

Fazit: Küchenhygiene erhöhen

Wenn in den letzten Monaten die Reinigungsmaßnahmen in den Hotels allenorten erhöht und intensiviert wurden, so kann man dies im Rahmen unserer Tests bestätigen. Man darf jedoch gespannt sein, wie sich der allgemeine Fachkräftemangel -auch in der Reinigungsbranche- auswirken wird. Wenn vermehrt ungelernte Kräfte eingesetzt werden, um überhaupt dem Arbeitsaufkommen einigermaßen gerecht zu werden, wird sich weisen, ob das auf die Gründlichkeit und Qualität geht.

In der Küche sind es jedoch die Köche selbst, die für die Sauberkeit verantwortlich sind. Hier muss noch ein Umdenken in Sachen Küchenhygiene stattfinden. Das Tragen von Einweghandschuhen nützt wenig, wenn man sich auch damit nicht regelmäßig die Hände wäscht. Und ein dreckiges Küchenhandtuch oder eine entsprechend verschmutzte Kochschürze sollte schnellstens der Vergangenheit angehören! Schwämme und Lappen gehören täglich gewechselt – hier ist Sparsamkeit kein guter Lehrmeister!

Das Bewertungssystem von Certified ist -wie bei den anderen Zertifikaten auch- sehr anspruchsvoll. Den Hygiene Check absolvierten die 75 Hotels bisher so:

26 erhielten die Urkunde für 12 Monate ausgestellt

31 erhielten eine Urkunde mit 6 Monaten Laufzeit

18 Hotels erhielten statt einer Urkunde bereits nach 3 Monaten einen erneuten Besuch, weil sie beim ersten Versuch durchgefallen sind.

Wer sind die MICE Ladies, wann wurden sie gegründet (und warum)?

Wir sind eine kleine und feine MICE Ladies Travel Tribe, die Female Empowerment fördert, indem wir starke Begegnungen auf persönlicher und beruflicher Ebene schaffen. Die Grundidee der MICE Ladies ist es, persönliche und authentische Verbindungen zu schaffen und gemeinsame Reisen in Kleingruppen mit Mehrwert anzureichern: Jeder unserer Trips enthält – neben jeder Menge Erlebnissen, Spaß und Action – auch Elemente der Persönlichkeitsentwicklung, der Perspektiverweiterung und der Weiterbildung zu aktuellen Themen wie Nachhaltigkeit, Social Impact und Experience Marketing.


Innsbruck Tourismus/MICE Ladies

Jede unserer Reisen geht in eine wundervolle Destination, die wir so auf ganz andere Weise – und aus Sicht starker Frauen und ihrer Geschichten und Location-Tipps aus der Gastgeberregion – kennenlernen. Unsere „MICE Ladies“ lernen also durch Erlebnisse mit- und voneinander und bekommen quasi „nebenbei“ Destinationskenntnisse und MICE-Ideen vermittelt. Im Grunde sind diese Reisen sehr exklusive „Fam-Trips“ der ganz besonderen Art.

Unsere Trips bringen uns an wunderschöne Plätze in der Natur – zum Yoga, zum Waldbaden, zum Nature-Coaching oder auch mal zum Klettern, wo jede Teilnehmerin ihre Komfortzone erweitern kann. Das alles besprechen wir gemeinsam, abgerundet werden die Erlebnisse durch Weiterbildungseinheiten zu aktuellen Branchenthemen aber auch darüber hinaus.

Ganz konkret am Beispiel unseres nächsten Trips nach Innsbruck sieht das so aus, dass wir einen ganzen Tag mit der Snowboardweltmeisterin Heidi Neururer in der Natur mit verschiedenen richtig coolen Erlebnissen verbringen, die als Female Ambassador für unsere Gastgeberdestination Innsbruck steht und mit uns ihre ganz persönliche Story aus Sicht einer Leistungssportlerin teilt und vermittelt, wie diese Erfahrungen und Erkenntnisse in ihr Berufs- und Privatleben einfließen.


Innsbruck Tourismus/MICE Ladies

Die Idee für die MICE Ladies entstand bereits 2018. Im Folgejahr 2019 fand schon der erste Trip ins wunderschöne Südtirol statt und Gespräche mit weiteren Destinationen waren am laufen – bevor wir durch die Pandemie völlig ausgebremst wurden.

Während der Zeit des Lock-Downs in denen nur virtuelle Treffen möglich waren wuchs dann die Erkenntnis: Nie waren persönliche nachhaltige Begegnungen und Verbindungen so wertvoll und wichtig wie jetzt – und der Ansatz der MICE Ladies ist gerade jetzt so schön, weil wir uns alle so nach persönlichen Begegnungen sehnen. Diese Pandemie zeigt uns auch auf, dass es gerade jetzt wichtig ist, uns zu verbinden, zu stärken und auch den Mut zu haben, für uns und unsere Ziele – beruflich wie persönlich einzustehen. Gerade wir Frauen standen – und stehen immer noch – während der Phasen des Lock-Downs, des Home Schoolings und dem Home Office und den verschiedenen Rollen immer wieder vor großen Herausforderungen.

Deshalb starten die MICE Ladies nun wieder voller Elan durch – Ende Oktober sind wir mit unserem MICE Ladies SHEROES Trip zu Gast in Innsbruck und wir haben bereits weitere spannende Reiseerlebnisse in Planung. Für mich persönlich ist es ein Herzensthema, meine Kenntnisse und Erfahrungen aus 25 Jahren MICE-Branche mit meiner Lehr- und Coaching-Tätigkeit und der Liebe zu Reisen, zu Kulturen und zur Natur zu verbinden.


Innsbruck Tourismus/MICE Ladies

Können noch weitere Damen aufgenommen werden, gibt es Voraussetzungen, wie ist das Procedere?

Teilnehmen an unseren Reisen können MICE-Planerinnen aus Agenturen und Unternehmen. Wir sind also kein geschlossener Club und erheben auch keine Mitgliedsbeiträge. Auf unserer – gerade gelaunchten – Website www.mice-ladies.com schreiben wir jeweils unsere aktuellen Reisen aus; die Kurzprogramme sind dort mit einer eigenen Landingpage zu finden. Dort kann man sich auch anmelden. Außerdem haben wir eine LinkedIn Gruppe, in der wir auch über aktuelle Formate berichten.

Supplier bzw. Destinationen dürfen sich gerne bei uns melden, wenn sie Gastgeber einer unserer ganz besonderen Reisen werden wollen! Unsere Reisen finden in Kleingruppen statt und sind handverlesen, da wir jede Teilnehmerin persönlich selektieren. Dabei betten wir das Reise-Erlebnis in eine Sichtbarkeitskampagne ein und verbinden Experience-Marketing mit Storytelling, indem wir über diese Begegnungen berichten und diese multimedial in verschiedenen Kanälen sichtbar machen. So unterstützen wir die Gastgeberdestination bzw. -organisation in der Positionierung, der Content Creation und der Sichtbarkeit – und gleichzeitig im CSR-Bereich, da wir mit unseren Reisen auch gleich verschiedene SGGs (u.a. Gender Equality) unterstützen. Hier haben wir verschiedene attraktive Pakete geschnürt. Klasse statt Masse, Brand Experience statt Gießkanne also.

Was ist das Ziel, nur ein Netzwerk, nur das Kennenlernen neuer Locations oder…?

Es gibt gleich mehrere Ziele, es ist quasi eine Win-Win Situation für die Teilnehmerinnen sowie die Gastgeber-Destinationen.

Für die Teilnehmerinnen, weil sie neue Destinationskenntnisse erlangen, verbunden mit wertvollen Aha-Erlebnissen, richtig coolen Aktionen und tiefgreifenden Begegnungen auf persönlicher Ebene und sich so beruflich wie privat weiterentwickeln können. Gleichzeitig nehmen sie ganz praktische Tricks und Tipps für den Job mit. Die Verbindungen unserer Teilnehmerinnen untereinander und auch mit den Frauen aus den Gastgeber-Destinationen sind deshalb so wertvoll, weil sie weit über die Reisen hinaus Bestand haben. Die Ladies inspirieren sich untereinander mit ihren Erfahrungen und Geschichten. Wir bringen die MICE Ladies also gleich mehrfach in Bewegung: körperlich, geistig und emotional. Unsere Gruppen sind jeweils bunt gemischt – so verbinden wir interkulturell, generationsübergreifend und global.


Innsbruck Tourismus/MICE Ladies

Die Atmosphäre auf den Reisen ist wirklich ganz besonders: es ist ein tiefes Gefühl der Verbundenheit, der Akzeptanz und des Angekommen-Seins – wir reißen quasi ein Stück weit die Mauern des „Perfekt-Sein-Müssens“ und „Erfolgreich-sein-Müssens“ ein. Ich will da nicht zu spirituell klingen, aber diese Ganzheitlichkeit macht diese Verbindungen und Lerneffekte erst so richtig möglich und macht unglaublich viel Freude. Wir fokussieren auf das Persönliche – und das Geschäftliche wird automatisch folgen.

Für Destinationen bzw. Supplier bieten die Reisen eine zeitgemäße und interessante Möglichkeit der Kundenansprache und der Entwicklung persönlicher Verbindungen zu einer sehr attraktiven Zielgruppe. Qualität statt Quantität. Gleichzeitig nutzen wir diese Erlebnisse, um Geschichten mit Mehrwert zu erzählen – in unseren Kanälen aber auch in den Kanälen unserer Destinationen.

In welchem Turnus finden Veranstaltungen statt?

Ende Oktober geht es nun mit dem MICE Ladies SHEROES Trip nach Innsbruck weiter – weitere Trips werden folgen, in unregelmäßigen Abständen. Mein Ziel ist es, durch unsere Reisen regelmäßig Frauen regional, überregional und auch global zu verbinden, einige male pro Jahr. Wenn Reisen wieder einfacher möglich sein wird, werden wir den Radius wieder größer setzen, wobei wir natürlich auch auf Nachhaltigkeitsaspekte schauen und ein Großteil unserer Reisen schwerpunktmäßig in D-A-CH stattfinden soll – denn es gibt so unglaublich schöne Ecken hier und diese gilt es auch für Veranstaltungen zu entdecken!

Sind nur „Kundinnen“ angesprochen und willkommen, oder auch Frauen der MICE Industrie, z.B. Hotelchefinnen, Leiterinnen von Bankettabteilungen, Frauen in Führungspositionen auch bei Zulieferern wie z.B. Catering, Technik, Ausstattung…?

Gute Frage! Teilnehmerinnen unserer Reisen – da wir ja Gäste der Destinationen, Länder und Supplier sind – sind Corporate und Agency Planerinnen. Da die Grundidee die Vernetzung ist, bringen wir unsere Teilnehmerinnen während der Reisen mit spannenden Frauen aus den Destinationen und den Gastgeberorganisationen – Convention Bureaus, DMCs, Hotellerie etc. – über die Erlebnisse, Challenges und Begegnungen in und mit der Natur zusammen. Darin liegt der Zauber dieser Begegnungen. Wobei mir sehr wichtig ist, dass eben die erlebnisorientierte persönliche Begegnung in Kleingruppen und nicht das Verkaufsgespräch im Vordergrund steht!


Innsbruck Tourismus/MICE Ladies

Die Idee, die Begegnungen und Reisen über den Tellerrand unserer Branche zu entwickeln gibt es auch bereits – das wird sich entwickeln, im richtigen Tempo. Durch mein großes Netzwerk auch in den Social Impact Bereich gibt es bereits einige spannende Ideen, die auch branchenübergreifend stattfinden könnten…alles sehr spannend!

Darüberhinaus gibt es schon erste Überlegungen, pro Reise auch eine begrenzte Anzahl an Supplier-innen zuzulassen – das wird sich entwickeln.

Gibt es Pläne für die Zukunft?

I let it flow! Das Schöne ist, dass es – weil Herzensthema – keinem vorgegebenen Businessplan folgen muss und sich entwickeln kann, so wie es grad dran ist. Es kommt zusammen, was zusammenkommen soll, da bin ich sehr entspannt und gleichzeitig zuversichtlich. Wer einmal dabei war wird davon erzählen und wieder dabei sein wollen. Insofern freue ich mich noch auf viele tolle Begegnungen und Projekte und bin offen, was noch so kommt.

Es kontaktieren uns immer wieder auch Top-Ladies unserer Branche und auch anderer Branchen, die gerne bei einem der nächsten Trips dabei sein wollen – das freut uns natürlich sehr, da die ganze Idee vor allem auch von der persönlichen Begeisterung und Empfehlung lebt.

Die Fragen stellte Till Runte, geantwortet hat Tanja Knecht, Initiatorin der „MICE Ladies“. www.mice-ladies.com


Innsbruck Tourismus/MICE Ladies